Tagebuch von Dr. Isidior von Gruvenstein, 21.11. 5 n. WK 4

Der 21. November, im Jahre 5 nach dem 4. Wermuthkrieg

Die Mannschaft ist wieder ansprechbar – zumindest in dem Sinne, wie man sie eben kennt. Herr Eugenius hat den Spiritus nach einem wohlgemeinten Rettungsschlag in den Nacken für die grüne Fee verlassen. Der Kapitän ist zwar etwas verstimmt, weil er sich unterernährt fühlt, aber stofflich stabil, entsprechend seiner Figur. Den Erfolg der Kuranwendung, die ich Herrn von Nankofen durch den Wirt verordnet habe, konnte ich noch gestern abend in meinen Gemächern im Nachbarort deutlich vernehmen. Welch Freude zu hören, daß er seinem Schockzusatand entrinnen konnte.

„Alsdann, wohlan, lasset uns auf die Suche gehen, der Busch ist dicht und das Wasser nah“, wie mein Großonkel, der 64. Earl von Entercurry, vor seiner allmorgendlichen Toilette vernehmen ließ.

Heute sollte die Expedition nach den Teilen des Quantendampfgenerators beginnen. Es ist existenziell, alle Relikte zu finden, die Götter wissen, was sonst geschehen mag. Das Raum-Zeit-Kontinuum könnte völlig aus den Fugen geraten, und einen Menschen an allen Stellen seines Lebenszyklusses vom Spermium zum Staub gleichzeitig zu sehen, ist mit Sicherheit kein erstrebenswerter Anblick. Schlimmer wäre noch, dieses Phänomen im Spiegel zu beobachten.

Glücklicherweise scheint der Kapitän aber trotz seiner Anflüge von Verwirrung recht genau bestimmen zu können, wo sich die Teile befinden. Er ließ verlauten, daß er mittels einer Karte, eines Sextanten und einer Uhr die Fundstellen bis auf wenige Meter genau definieren könne.

Ich bin mir nicht sicher, was wir anhand seiner Berechnungen finden werden, aber irgendwie kommt mir immer ein Bild unserer kleinen Gruppe in einem Sumpf mit Krokodilen in den Sinn. Nun ja, Krokodile sind grün, es wird sicher damit zusammenhängen, daß mich die grüne Fee der vergangenen Nacht noch nicht ganz aus ihrer sanften Umarmung entlassen hat.

Oder?