Tagebuch von Dr. Isidior von Gruvenstein, 16.11. 5 n. WK 4

Der 16. November, im Jahre 5 nach dem 4. Wermuthkrieg

Liebes Tagebuch,

die geistige Umnachtung, die sich in den Reihen meiner Mitstreiter ein gemütliches Zuhause bereitet zu haben scheint, treibt neue Blüten. Eben bin ich von einem Treffen zurück, das Kapitan auf der Nebelweide einberufen hatte. Suspekt freudestrahlend lud er zu einem Glas Absinth und einer Zigarre (ich erwarte die Rechnung nicht vor nächstem Mittwoch). Nach viel munterem Geplapper und der zweiundvierzigsten Wiederholung einer lustigen Geschichte aus seiner bewegten Jugend kam er zum eigentlich Grund des Besuchs.

Ein Geständnis. Wie sollte es auch anders sein.

Wortreich erzählt, hier kurz zusammengefasst: ich hatte mich nicht geirrt, und es war nicht der Absinth. Der Leib unseres Kapitän war tatsächlich flüchtig. Wieder einmal hat er mit diesem ominösen Kutschenheiler Geschäfte gemacht. Wieder einmal hat er nicht zugehört. Wieder einmal hat er eine Katastrophe heraufbeschworen.

Meine Atmung wird schon wieder schnappend, ich kann nicht weiterschreiben, muss an die Hausapotheke!